In den „Culture Frames“ der Malerin Fadumo tauchen ihre Oma, Frauenrechte, Kamele und Holzgestelle auf
Ein seltsam aussehendes Holzteil auf schwarzem Grund, es scheint in der Luft zu schweben. Was kann das sein? Sieht fast wie ein abstraktes Gemälde aus. Fadumo hat, extra für den „Culture Frames“-Workshop, die Kopfstütze der NomadInnen in Somalia, gemalt. Statt einem Kopfpolster wird der Kopf in eine Art Gestell gelegt, das auf somalisch „Barkin“, auf englisch „headrest“ heißt. Zum Thema „Culture Frames“ hat Fadumo für die Veranstaltungs-Teilnehmerinnen lauter Gegenstände aus Holz herausgesucht, die in Somalia gebräuchlich waren oder sind. Einen Holzkamm zum Beispiel. Eifrig erzählt sie von ihrer Oma im Dorf, die erst Nomadin war und dann italienisch lernte, denn dieser Teil von Somalia war bis 1960 von den Italienern kolonialisiert. Die Großmutter produzierte Matratzen und Polster in einer italienischen Firma, denn „dort konnte man nicht in der Muttersprache arbeiten“, sagt Fadumo. Somalia ist erst seit den 1960er Jahren frei, es befreite sich erstaunlicherweise selbst - doch jetzt gibt es seit Jahrzehnten Krieg. „Es gibt immer und ewig Krieg“, sagt Fadumo und rechnet lange im Kopf nach. Sie kommt auf 32 Jahre Krieg!